Messungen an Modellmotoren
Wenn ein Motor funktioniert, möchte man gern mehr wissen:
Welche Drehzahl erreicht er im Leerlauf oder bei definierter Belastung?
Wie groß ist die vom Motor aufgebrachte Leistung?
In der Literatur sind verschiedene Messmethoden beschrieben. Hier möchte ich
die von mir verwendeten Verfahren vorstellen.
Leistungsmessung / Drehzahlmessung
Wenn der laufende Motor über eine Seiltrommel einen Faden
aufwickelt an dem ein Gewicht FG hängt, brauche ich nun nur noch die
Zeit t messen, die benötigt wird, um das Gewicht um eine Höhe h
zu heben. Die Leistung P kann ich dann mit der
Gleichung
berechnen.
Praktisch habe ich es so realisiert, wie es im Bild zu
erkennen ist:

Ein Kupplungsstück ist auf der für diesen Zweck verlängerten Welle fixiert, das andere
gleitet auf
der Welle, während der Motor startet. Hat der Motor seine
Leerlaufdrehzahl erreicht, verschiebe ich den losen Kupplungsteil bis die Klauen
einhaken. Auf dem Weg den das Gewicht zurücklegt, lege ich die Messstrecke von
1m fest und stoppe die dazu benötigte Zeit. (zum Glück verwendete ich dünnes
Garn als Schnur, denn wenn das Wägestück oben ankommt, muss man den Motor
anhalten oder aber das Garn reißt und verhindert so ein Mitdrehen des
Gewichtes)
Diese Messanordnung erlaubt im Anschluss sogar die Berechnung
der während der Messung erreichten Drehzahl. Der Durchmesser d der
Schnurrolle (hier 8mm) ist bestimmend für den Umfang u (Länge der
aufgewickelten Schnur während einer Umdrehung). Die Gesamtlänge entsprechend
der Höhe h und der benötigten Zeit t, um die der Körper gehoben
wurde, verteilt sich auf eine größere Windungszahl. Wenn der Faden dünn genug
ist, kann man die Vergrößerung des Schnurrollendurchmessers bei mehrlagiger
Wicklung vernachlässigen oder man arbeitet mit einer breiteren Rolle.
Unter Berücksichtigung der Einheiten kann man dann die
Drehzahl n mit der Gleichung
(h in mm; d in mm; t
in s; n in
) berechnen.